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Nutzung des Moores

Menschen nutzen das Moor seit Jahrtausenden. Mit kilometerlangen Bohlenwegen wurde es passierbar gemacht. In Norddeutschland, dass zu einem großen Teil von Mooren bedeckt war, existierte schon im fünften Jahrtausend v. Chr. ein weit verzweigtes Netz dieser Weg. Gruppen, die an unterschiedlichen Seiten der Moore lebten konnten so auch außerhalb der Frostperioden in Kontakt treten, Händler mussten keine großen Wege um die Sumpfgebiete machen.

Wer diese Wege verließ, lief Gefahr im Moor zu versinken und umzukommen. Allerdings sind nicht alle Funde von Moorleichen auf diese Unfälle zurückzuführen. Vielmehr geht man davon aus, dass das Moor auch als Kult- und Begräbnisstätte genutzt wurde.

Die Bewohner der Moorrandgebiete fingen auch sehr früh an, Torf zu stechen, zu trocknen und als Brennmaterial zu benutzen.

Den Ersten sien Dod, den Tweeten sien Not, den Drütten sien Brod
Erste Versuche der Moorkultivierung führten schon im Mittelalter Mönche durch. Ab dem 18. Jahrhundert wurde dann systematisch damit begonnen, die norddeutschen Moore zu "kolonisieren". Geplant war, in den Mooren durch Entwässerung Viehhaltung und Ackerbau zu ermöglichen. Die Kolonisten waren vor allem Knechte und Mägde, die angelockt wurden durch die Aussicht auf eigenes Eigentum.

Doch Ackerbau und Viehhaltung gestalteten sich schwierig, die ersten Siedler überlebten vor allem durch den Abbau von Torf und den Handel mit diesem Brennmaterial. Erst die folgenden Generationen konnten durch die Erfolge der Entwässerung Landwirtschaft in einem größeren Ausmaß betreiben. Diese Entwicklung spiegelt sich wieder in dem Sprichwort: "Den Ersten sien Dod, den Tweeten sien Not, den Drütten sien Brod" - Dem Ersten der Tod, dem Zweiten die Not und dem Dritten das Brot.

Doch eigentlich kann man diese Gebiete nicht mehr als Moor bezeichnen, da dieses durch die Entwässerung zerstört wurde. Moore sind deswegen inzwischen eine bedrohte Landschaft - wie auch viele der Pflanzen und Tiere, die dort leben, in ihrem Bestand bedroht sind.

Die Entwässerung führt auch dazu, dass Moorflächen in Brand geraten können. Das Löschen dieser Brände ist schwierig, da sie oft unterirdisch im Torf weiter schwelen und immer wieder neu ausbrechen. Solche Brände können Wochen dauern.

Seit Mitte des 20. Jahrhundert wird Torf industriell abgebaut und vor allem als Basis für Blumenerde genutzt. Auch im Goldenstedter Moor wird Torf von Maschinen gestochen und zum Trocknen aufgeschichtet. Doch dieser Abbau geschieht heute unter Naturschutz-Gesichtspunkten. Denn für eine erfolgreiche Wiedervernässung darf und muss das gesamte Moor gleichmäßig bis auf 50 Zentimeter Höhe abgetorft werden.

Kontaktdaten:

Naturschutz Informationszentrum NIZ Goldenstedt
Haus im Moor
Arkeburger Straße 22
49424 Goldenstedt
Telefon: 04444 / 2694
eMail: haus-im-moor@niz-goldenstedt.de

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Das Haus im Moor:


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